Burgfest 2024 am 12.13.14. Juli
Es ist ein schöner Tag im Frühsommer des Jahres 1526, ganz anders wie in den letzten Jahren. In den letzten Jahren war der Sommer entweder verregnet und die Ernte ist auf den Feldern verfault oder so wie im letzten Jahr brütend heiß, dass die ganze Ernte auf den Feldern vertrocknet ist, bevor man diese einbringen konnte.
Zudem kommen die Unruhen im ganzen Reich, die Bauern haben sich landauf, landab erhoben. Gott sei es gedankt, nicht hier in unserer Gegend, aber sonst sah man überall brennende Burgen, Schlösser, Klöster und Städte. Doch es kam wie es kommen musste und zuletzt brannten die Höfe und Dörfer der Aufständischen. Man sagt, mehr als 100.000 Bauern seien dabei ums Leben gekommen.
Das alles kam nur wegen der neuen Gedanken, die durchs Land getragen werden. Da ist die Rede von "vor Gott sind alle Menschen gleich" und die neuen Prediger, die auch schon in unserer Stadt waren, lesen die Messen, zwar an verbotenen Orten, aber nun gar in unserer Sprache. Hier bei uns gab es keine Aufstände, aber das wohl nur, weil unsere Herzöge beizeiten genug Truppen anwarben und deren Kanzler von Eck wohl sehr darauf bedacht war, dass sich die neuen Lehren nicht allzu weit ausbreiten konnten.
Doch nun kamen die letzten Tage und Wochen vermehrt Schiffe die Salzach herunter, vollgestopft mit Flüchtlingen aus der Gegend um Salzburg. Die erzählten gar abscheulichen Dinge, die Bauern hätten sich mit den Bergknappen und den Bürgern der Stadt Salzburg zusammengetan und gegen deren Herrn, den Fürstbischof Matthias Lang zu Wellenburg, erhoben. Ihr Oberbefehlshaber Michael Gaismair ließ die Krieger Christi schwören, dass sie Mönche und Pfaffen vertreiben, nicht mehr frönen und alles miteinander teilen würden. Überall leerten sie die Opferstöcke, aus Herrenhäusern und Burgen nahmen sie Büchsen, Pulver und Blei und alle sonstigen Waffen mit. Die Gegend rundherum brennt und der hohe Herr sitzt fest umschlossen auf seiner Burg. Ja, es gehen Gerüchte umher, dass die Aufständischen gar bis nach Burghausen gelangen wollen und die Burg in den Fluss schmeißen werden. Das werden sie allein schon aus dem Grund nicht schaffen, da hier in Burghausen der Musterungsplatz des gesamten Heeres entstehen wird. Der schwäbische Bund, unsere Bayerischen Herzöge sowie die verbliebenen Kriegsknechte des Salzburger Bischofs werden sich hier sammeln.
Gar prächtig sind sie anzusehen, die hohen Herren und deren edle Damen. Hier vor dem Rathaus stehen sie beisammen im Rat, der Bayernherzog, der Vizedom des Rentamtes, der Kanzler sowie eine Vielzahl der Haupt- und Befehlsleute. Ihre Trabanten, ihre Leibwachen, umgeben sie. Sie haben sich herrlich herausgeputzt, die Schärpen, Federhüte und Brustpanzer selbst spiegelten deren besonderen Rang wider. Ihr Gewand leuchtet in den prunkenden Farben, und gar mancher, der noch nie solche Pracht geschaut hat, ahnt jetzt, welch große Herren hier versammelt sein müssen, wenn schon ihre Leibwächter gar wie Fürsten aussehen.
Die Sonne steht bereits hoch am Himmel und so strömen von allen Seiten die Kriegsknechte herzu, um sich prüfenden Augen zustellen. Nicht einheitlich gekleidet sind diese Leute. Jeder trägt, was ihm gerade zu Gebote stand. Der eine hat einen breitkrempigen Hut auf, der andere ein Barett, an dem lustig eine Feder wippt, die er noch rasch einem Gockelhahn im Vorübergehen aus dem prunkenden Schweif gezogen. Einen mächtigen Helm stülpt einer auf, der Zweite hat nur einen einfachen Eisenhelm und so ist es auch in der Gewandung. Da wandelt ein gefältetes Wams einträchtig neben dem Lederkoller, da gibt es aufgeschlitzte Ärmel und aufgenähte. Und erst die Hosen! Da stolziert einer heran und ist stolz wie ein Pfau auf seine gebauschte Pluderhose. Geringschätzig blickt er auf den Nebenmann, der in einer schlichten, sich bis an die Fersen herab enganschmiegenden Reiterhose steckt.
Und die Waffen erst, mit denen die Anrückenden versehen sind! Keine Art, die menschlicher Verstand sich jemals für Stich und Hieb ersonnen, fehlt. Die Federspieße, die langen Piken, die Partisanen und Helebarden funkeln in der Sonne, und ein paar derbe Fausthämmer sind auch dabei, furchtbare Waffen in kündigen Händen. Der kurze, breite Landsknechtsdegen, der Katzbalger, baumelt dem und jenem über dem Magen oder auch an der Stelle, auf dem der Mensch zu sitzen pflegt. Da nahen einige mit unförmigen Hakenbüchsen und einer Pulverflasche an der Hüfte. Trommeln groß wie mächtige Fässer haben einige umgeschnallt, denn auch ihr dumpfer Ton gehört zum Landsknechtsleben. Einige haben sich vom häuslichen Hofhund nicht trennen wollen; er ist ihnen nachgesprungen. Beim Troß wird er gewiss neue Freunde finden.
Drei Tage wird das Heer hierbleiben um dann weiterzuziehen gegen Salzburg. Das alles wird getreulich bewacht von der mächtigen Burg, die dasteht und die Stadt samt allen Feiernden im Auge behält. Nach all der Aufregung wird unsere Stadt wieder zurückfinden in den Trott des Alltags und die Ruhe und Beschaulichkeit werden wieder einkehren!
Öffnungszeiten:
Freitag 18.00 Uhr - 1.00 Uhr
Samstag 12.00 Uhr - 1.00 Uhr
Sonntag 10.00 Uhr - 18.00 Uhr
Eintrittspreise:
Freitag, 12.07.2024:
Erwachsene ab 18 Jahre: 10,- €
Kinder ab 13 Jahre: 5,- €
Historisch Gewandete: 5,. €
Samstag, 13.07.2024:
Erwachsene ab 18 Jahre: 15,- €
Kinder ab 13 Jahre: 5,- €
Historisch Gewandete: 10,- €
Sonntag, 14.07.2024:
Erwachsene ab 18 Jahre: 12,- €
Kinder ab 13 Jahre: 5,- €
Historisch Gewandete: 5,- €
Kinder bis 13 Jahre sind an allen Tagen frei!
Das Wochenendticket kostet für Erwachsene ab 18 Jahre 30,- €,
Kinder ab 13 Jahre bezahlen 15,- €.
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